Von Vaasa nach Helsinki

Finnische Holzhäuser

In Vaasa verbringe ich eine Nacht in einer Airbnb-Unterkunft. Nach einem entspannten Tag und viel Kaffee fahre ich abends zu einem kleinen Hundebadeplatz außerhalb der Stadt. Dort schlage ich mein Zelt für die Nacht auf. Am nächsten morgen sehe ich, dass ein weiterer Radreisender es mir gleich gemacht hat. Vilius kommt aus Litauen und fährt genau in die andere Richtung. Wir tauschen ein paar Tipps aus, da wir gegenseitig gerade das Stück geradelt sind, welches der Andere noch vor sich hat.

Dann geht es wieder weiter aufs Rad. Langsam werden die Gebiete etwas dichter besiedelt. So fahre ich von Ort zu Ort und mache immer wieder halt an einem Supermarkt wo ich mich mit einem kleinen Snack belohne. Viele der finnischen Küstenorte bestehen aus den Holzhäusern, die den Ortschaften ihren ganz eigenen Charme verleihen. Da Finnland aus sehr viel Wald besteht wurden hier die Häuser früher großteils aus Holz gebaut.

Vor einem alten, in die Jahre gekommenen, gelben Holzhaus stehen ein paar Bäume
Altes Holzhaus in der kleinen Ortschaft Kalanti

Alles fällt leichter

Für die nächsten Tage ist etwas durchwachsenes Wetter angesagt. Ich bin aber guter Dinge. Nachdem ich in Norwegen den Regen und die Kälte durchgehalten habe, werde ich doch mit ein wenig Sommerregen fertig werden. Und so schlimm wie erwartet wird es dann auch gar nicht. Ab und an erwischt mich ein Regenschauer, ich finde aber meist irgendwo einen Platz zum Unterstellen und zum großen Teil bleibt es auch trocken.

Eine rote Kirche mit schwartem Dach aus Holz
Eine Holzkirche in Kristinestad

Ich genieße die Zeit auf dem Fahrrad aktuell sehr. Ich empfinde das radeln gar nicht mehr wirklich als anstrengend. Auch meine Muskeln beschweren sich fast überhaupt nicht mehr. So werden Strecken von über 100 Kilometern jetzt immer regelmäßiger und selbst an meinem "Pausentag" in Turku radle ich abends noch gemütliche 40 Kilometer bevor ich mein Zelt aufschlage. Ich merke langsam auch, dass die Nächte wieder etwas dunkler werden. "Etwas dunkler" heißt aber immer noch nicht stockfinster, wie ich das von zu Hause eigentlich gewohnt bin. Trotzdem hilft es doch ein wenig beim Einschlafen.

Mein Fahrrad steht am Wegesrand im Wald. Daneben liegt mein Überzelt zum Trocknen
Noch nass vom Vortag trockne ich mein Überzelt noch ein wenig, bevor ich es aufbaue.

Bis nach Helsinki

Je südlicher ich komme, desto hügeliger wird die Landschaft. Was auch mal eine schöne Abwechslung ist, nachdem es die letzte Zeit fast ausschließlich eben dahin ging. Nach einer kurzen Anstrengung auf einen kleinen Hügel hinauf kann man sich bergab dann ganz gemütlich einfach rollen lassen. Hier, zwischen Turku und Helsinki, werden die Wälder auch richtig saftig grün und ich finde sogar schon ein paar Früchte am Wegesrand. Die Wald-Erdbeeren kann man hier schon essen. Die Unmengen an Blaubeersträuchern haben aber nur vereinzelt schon Früchte, welche aber noch nicht ganz reif sind. Ich hoffe im Baltikum werde ich auch noch ein paar davon finden.

Eine Schotterstraße führt durch einen Bauernhof. Neben der Straße parken ein alter Traktor und ein Auto.
Viele Abschnitte des Eurovelo 10 führen über wenig befahrene Schotterstraßen

Nach 8 Tagen und ca. 730 Kilometern erreiche ich dann Helsinki. Hier werde ich ein paar entspannte Tage ohne viel Fahrradfahren verbringen. Heute habe ich schon eine Stadtführung unternommen und jetzt sitze ich hier in der Bibliothek und schreibe diesen Blogeintrag. Übermorgen geht es dann mit der Fähre nach Tallinn, wo ich auch nochmal einen Tag bleibe. Das heißt ich werde jetzt fast eine ganze Woche nicht radeln bevor es dann im Baltikum weiter geht in Richtung Riga!

Die roten Ziegeltürme der Uspenski Kathedrale in Helsinki ragen in den Wolkenbedeckten Himmel
Uspenski Kathedrale in Helsinki
Blick auf die weiße Helsinki Kathedrale und die steinernen Stufen vor ihr.
Blick auf die Kathedrale vom Senatsplatz in Helsinki
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