Mit dem Fahrrad durch Dänemark 🇩🇰

In den letzten Wochen bin ich über 500 km durch Dänemark geradelt. Dabei habe ich einige Facetten des Landes kennengelernt. Ich möchte euch hier ein wenig zeigen, wie schön es ist, Dänemark mit dem Fahrrad zu erkunden und worauf man sich bei einer solchen Tour einstellen muss.

Radwege

Dänemark bietet ein super tolles und sehr gut beschildertes Radwegenetz. Dabei gibt es lokale Radwege aber auch 7 überregionale Fernradwege. Ich fuhr den größten Teil meiner Strecke am dänischen Ostseeradweg entlang. Teilweise kam es vor, dass man sich plötzlich auf einer Landstraße ohne separierten Radweg befand. Das waren aber die absoluten Ausnahmen und meistens ging es kleine Landstraßen mit wenig Verkehr entlang durch Dänemarks ländlichere Regionen.

Übernachten

Da ich die meiste Zeit im Zelt verbracht habe, werde ich mich auch darauf konzentrieren.

Campingplätze

Dänemark scheint ein beliebtes Ziel für Campingtouristen zu sein. Zumindest kam ich alle paar Kilometer an einem Campingplatz vorbei. Es ist auch nicht schwer, diese zu finden, da entsprechende Schilder an den Radwegen angebracht sind und man so auch spontan zum nächsten Campingplatz fahren kann.

In der Nebensaison hat mich ein Zeltplatz für eine Nacht ca. 10 - 15 € gekostet. Dabei waren die ländlicheren, kleineren Campingplätze meistens die günstigere Alternative.

Auf allen Campingplätzen, die ich besucht habe, gab es auch immer eine Küche. Das ersparte mir den Aufbau meiner Campingküche. Die Duschen waren auch immer im Preis inbegriffen. In anderen Ländern musste man manchmal für die Dusche extra bezahlen.

Ein beige farbenes Haus mit einem Fenster.
In Præstø habe ich in einem kleinen Campingplatz übernachtet. Hier durfte ich mit Euros zahlen, da ich keine Kronen dabei hatte.

Wildcamping

Ich fand es ziemlich schwierig, in Dänemark einen guten Platz zum Wildcampen zu finden. Im Gegensatz zu Deutschland, wo es mir viel leichter fiel, einen abgelegenen, nicht einsehbaren Platz zu finden, um mein Zelt aufzuschlagen.

Eigentlich war ich gar nicht auf wildes Campen angewiesen. In Dänemark gibt es offizielle, kostenlose Campingplätze und so genannte Shelter. Diese Spots kann man auch online oder mit einer App finden.

Shelter

Über ganz Dänemark verteilt gibt es unzählige sogenannte Shelter. Das sind kleine, offene Holzhütten, in denen man eine oder maximal zwei Nächte verbringen kann. Die meisten findet man online auf der dänischen Tourismusseite oder in der Shelter App. Auf meiner Reise bin ich aber auch schon an Shelterplätzen vorbeigekommen, die online nicht zu finden waren. So zum Beispiel an einem kleinen Boot, welches zu einem Shelter umgebaut und direkt an der Ostseeküste aufgestellt wurde. Manchmal lohnt es sich also einfach, die Augen offen zu halten und bei einer guten Gelegenheit spontan anzuhalten.

Ein zu einem Shelter umgebautes Boot mit einer Öffnung zum hineinkriechen an einem Sandstrand mit Bäumen im Hintergrund.
An so einem Shelter kam ich zufällig vorbei. Das Boot links zu sehen ist ein Shelter und steht direkt an der Küste. Leider war ich früh am morgen dort und wollte noch ein paar Kilometer fahren.

Die Shelter selbst sind zum Teil kostenlos, manchmal können sie auch vorab im Internet gebucht werden. Ansonsten gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Meine Übernachtung in den kleinen Hütten empfand ich als angenehmer, als ich es mir vorher vorgestellt hatte. Die Hütten sind recht niedrig, so dass man darin nicht stehen, sondern nur sitzen kann. Das trägt aber auch dazu bei, dass man drinnen gut vor Wind geschützt ist und nachts nicht auskühlt, obwohl sie an einer Seite offen sind.

An manchen Shelterplätzen ist es auch erlaubt, ein Zelt aufzustellen. Das ist aber von Ort zu Ort unterschiedlich und man sollte sich immer vorher über die Regeln informieren.

Ein Schild das auf einen Shelter hinweist. Im Hintergrund die dänische Küste mit einer grünen Wiese.
Nach solchen Schildern sollte man ausschau halten. Sie weisen darauf hin, dass sich ein Shelter in der Nähe befindet.

Verpflegung

Supermärkte

Da Dänemark sehr dicht besiedelt ist, bin ich jeden Tag an mehreren Supermärkten vorbeigefahren, in denen ich Lebensmittel einkaufen konnte. Grundsätzlich ist alles etwas teurer als in Deutschland, aber wenn man darauf achtet, was man kauft, kann man sich auch hier recht günstig ernähren.

Wasser

Etwas erstaunt war ich, als ich an einem meiner ersten Tage im Supermarkt vergeblich nach einer Flasche Wasser suchte. Anscheinend kauft man in Dänemark nicht so viel abgepacktes Wasser wie bei uns. Da es aber in einigen Supermärkten Toiletten mit Waschbecken gibt und in jeder etwas größeren Stadt auch öffentliche Toiletten, habe ich immer eine bessere und kostenlose Möglichkeit zum Auffüllen meiner Flaschen gefunden. Das Leitungswasser in Dänemark ist von sehr guter Qualität. Es kann bedenkenlos getrunken werden.

Fahrradmitnahme im Zug

Mit der App der DSB konnten wir ganz einfach ein Ticket für unsere Fahrräder buchen. Die App kann zum Glück auch Englisch. Die Mitnahme der Räder im Zug war genauso unkompliziert, wie man es von deutschen Zügen gewohnt ist. Es kann nur vorkommen, dass es an kleineren Bahnhöfen mal keinen Aufzug gibt und man das Rad dann die Treppe hoch tragen muss.

Bezahlen

Während meines gesamten Aufenthalts in Dänemark musste ich kein einziges Mal Geld abheben. Hier kann man fast alles mit der Visa-Karte bezahlen. Nur ein älterer Campingplatzbesitzer bestand auf Barzahlung, nahm aber glücklicherweise Euro, als ich sagte, dass ich kein Bargeld dabei hätte.

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